Argumentation

Bei den von uns geführten Gesprächen und Diskussion mit Windkraftbefürwortern fallen oft Aussagen, die den Charakter von Phrasen haben und eine sachliche Diskussion unterbrechen sollen. Es wird offensichtlich gezielt versucht, von einer sachlichen Diskussion abzulenken, was zeigt, dass die Gegenseite keine echten Argumente in die Diskussion einbringen kann und will. Man erhält in solchen Situation recht schnell den Eindruck, dass es mehr um eine Ideologie als um einen gemeinsamen Prozess geht, in dem eine verträgliche Lösung im Vordergrund steht. Zudem werden von den Windkraftbefürwortern Begriffe verwendet, die bestimmte Qualitäten und Eigenschaften suggerieren sollen, die jedoch faktisch gar nicht gegeben sind.
Welche Phrasen und welche suggestiven Begriffe sind uns in den Gesprächen mit Windkraftbefürwortern begegnet und wie geht man damit um?

Phrasen

Windkraftgegener sind Atom- und Kohlestrombefürworter!

  • Es macht daher Sinn, zu Beginn einer Diskussion (z.B. in der Vorstellungsrunde) ganz klar darauf zu verweisen, das wir keine Atom- und Kohlestrombefürworter sind. Wir sind Windkraftgegner aufgrund der vielen Argumente die derzeit ganz klar gegen den Weiterausbau dieser Technologie sprechen. Wir wünschen uns eine funktionierende und sozialverträgliche Energiewende. Das ist derzeit nicht gegeben!

Sollen doch die Windkraftgegner Alternativen nennen mit denen die Stromerzeugung zukünftig funktionieren kann!

  • Auch wenn die Zahl der Windkraftgegner täglich wächst, so verfügen wir nicht über dreistellige Milliardenbeträge und Institutionen, die wir mit der Forschung an alternativen Technologien beauftragen könnten. Das ist ganz klar die Aufgabe der Bundesregierung, die von uns nicht unerhebliche Steuergelder einzieht. Anstatt unsere Steuereinnahmen sinnvoll für Forschungszwecke einzusetzen werden derzeit Milliardenbeträge (derzeit 22 Milliarden pro Jahr) über Jahrzehnte hinweg in Subventionen für der Windkraft gebunden. Daher stehen diese Gelder über Jahrzehnte hinweg auch nicht mehr für Forschungszwecke in wirkliche Alternativen zur Verfügung.
  • Eine zu Recht kritisierte, nicht funktionierende Energiewende kann nicht als Vorwurf an die Kritiker zurück gegeben werden, zumal selbst die Bundesregierung keine Pläne für die Forschung in Alternativen aufzeigt.

Wir müssen vom schmutzigen Atomstrom weg!

Wollt ihr ein zweites Fukushima hier in Deutschland?!

Wir müssen auch an die Leute in der Nähe von Atomkraftwerken denken!

  • Der Atomausstieg wurde bereits am 30. Juni 2011 durch die Bundesregierung bis zum Jahr 2022 beschlossen. Von den ehemals 17 in Deutschland aktiven Atomkraftwerken wurden bereits bis heute acht vom Netz genommen. Die verbleibenden neun Atomkraftwerke sollen in nachstehenden Reihenfolge vom Netz genommen werden:
    2015
    – Grafenrheinfeld (Bayern)
    2017
    – Gundremmingen B (Bayern)
    2019
    – Philippsburg II (Baden-Württemberg)
    2021
    – Brokdorf (Schleswig-Holstein)
    – Grohnde (Niedersachsen)
    – Gundremmingen C (Bayern)
    2022
    – Emsland (Niedersachsen)
    – Neckarwestheim II (Baden-Württemberg)
    – Isar 2 (Bayern)
  • Somit wird das letzte Atomkraftwerk in Deutschland im Jahr 2022 vom Netz gehen. Es handelt sich um zwei ganz verschiedene Themen, die hier immer wieder gerne von der Gegenseite vermischt werden: Atomkraftausstieg und weiterer massiver Ausbau der Windkraft mit allen negativen Folgen für Menschen, Umwelt, Ökonomie und Versorgungssicherheit unseres Landes mit Strom.

Wenn der Mindestabstand auf 2 Km erhöht wird, kommt das einer Verhinderungspolitik gleich!

  • Wenn aufgrund begründeter Gesundheitsgefahren für die angrenzende Bevölkerung ein Abstand von 2 Km zu den industriellen Windkraftanlagen erforderlich wird, ist es grob fahrlässig dies als Verhinderungspolitik darzustellen. Vielmehr betreibt die Gegenseite mit dem Ignorieren gesundheitlicher Aspekte eine Gefährdungspolitik. Das sollte man dann auch klar zum Ausdruck bringen!

Suggestive Begriffe

Am besten man verwendet  rigoros die passenden Begriffe und sortiert die suggestiven Varianten aus seinem Sprachgebrauch aus.

Schwachwindanlage (suggestiv)

passend: Windkraftanlage mit geglätteten Stromspitzen

  • Hier vermutet man, dass eine Schwachwindanlage in Schwachwindgebieten, wie z.B. der Wetterau, besser und mehr Strom produzieren kann. Das ist natürlich kompletter Unsinn, weshalb auch schon der Name “Schwachsinnsanlage” für eine Schwachwindanlage Verwendung gefunden hat. Eine Schwachwindanlage soll aufgrund längerer Flügel und Verwendung eines leistungsschwächeren Generators, bei starkem Wind geringere Stromspitzen produzieren, um so das Stromnetz bei Wind weniger zu belasten. Letztendlich gilt das für eine Schwachwindanlage nur an 48 Tagen. An den restlichen 317 Tagen unterscheidet sich eine Schwachwindanlage nicht von einer herkömmlichen Windkraftanlage (kürzere Flügel bei leistungsstärkerem Generator). Eine sehr detaillierte Darstellung des beschriebenen Sachverhaltes ist unter “Sinn und Unsinn einer Schwachwindanlage” bei Vernunftkraft hinterlegt.

Windatlas (suggestiv)

passend: Windpotentialkarte
mit zugehörigen, dutzenden Seiten umfassenden Anhängen hinsichtlich der Ungenauigkeiten, Einschränkungen und Fehlerwahrscheinlichkeiten.

  • Der Begriff Atlas vermittelt den Eindruck von höchster Präzision. Sind doch in einem Atlas alle Angaben sekundengenau auf Längen und Breitengrad erfasst und hinterlegt. Dies ist hier aber in keinster Weise der Fall. Vielmehr sind sehr vage Prognosen ausgehend von sehr wenigen Messpunkten, für riesige Landschaftsbereiche bis hin zu ganzen Bundesländern bezüglich der vermuteten Windgeschwindigkeiten in bestimmten Höhen gemacht worden.

Windpark (suggestiv)

passend: Offenes Industriegebiet
mit all seinen Gefährdungspotentialen für die in seiner Nähe befindliche Bevölkerung, die umgebenden Natur und deren Lebewesen.

  • Das Wort Park suggeriert eine von Menschenhand, nach den Regeln der Gartenkunst angelegte größere Grünfläche, die der Verschönerung und Erholung dient. Eine Ansammlung von industriellen Windkraftanlagen ist weder nach den Gesichtspunkten der Gartenkunst, noch zur Verschönerung der Landschaft und schon gar nicht zur Erholung der Menschen angelegt worden! Es handelt sich ganz klar um ein Industriegebiet mit all seinen negativen Einflüssen auf Mensch, Natur und die darin enthaltenen Lebewesen.

Windrad (suggestiv)

passend: industrielle Windkraftanlage
mit allen negativen Einflüssen auf die direkten Anwohner, die umgebende Natur und der darin enthaltenen Lebewesen.

  • Bei einem Windrad denkt man unwillkürlich an ein kleines, niedliches Kinderspielzeug aus früheren Tagen. Das hiermit eine 200 m hohe industrielle Windkraftanlage mit massiven Emissionen und Gefahrenpotentialen gemeint sein soll, wird nicht deutlich.