3 WKA in Oppershofen

Die Planungen der 3 Windkraftanlagen im Hinterfeld von Oppershofen werden konkreter. So stellten die Projektierer AlphaSol GmbH, Rotorwerk GmbH und der mögliche Betreiber Green City Energy GmbH das Vorhaben am 23. Februar 2015 im Rahmen einer Gemeindevertretersitzung in Oppershofen vor. Wesentliche Aussagen der Projektierer zum Vorhaben waren:

  • Es gibt keine aussagekräftige Wirtschaftlichkeitsberechnung aufgrund einer noch ausstehenden Windmessung und/oder entsprechenden Gutachten.
  • Die verkündete Rendite basiert rein auf einer Prognose ausgehend von Daten aus Wetterstationen, nicht aber auf Basis einer langfristigen Windmessung in 140 m Höhe.
  • Ein Bauantrag ist noch nicht beim Regierungspräsidium Darmstadt gestellt worden.
  • Derzeit fehlen noch verschiedene Gutachten. So auch im Bereich Avifaunistik und Lärmschutz.
  • Es konnte bisher kein konkreter Windkraftanlagentyp festgelegt werden, da offensichtlich noch viele Parameter offen sind.
  • Man wird das Vorhaben nun auch ohne Zustimmung der Gemeinde realisieren wollen.
  • Der im letzten Jahtr zugesagte Vorsatz nicht gegen den Willen der Bevölkerung zu handeln, ist über Bord geworfen worden. Der Wille der Bevölkerung sei jetzt nicht mehr von Interesse.
  • In den Plänen sind neben den derzeit drei geplanten Windkraftanlagen noch weitere sieben Windkraftanlagen möglich.

Trotz dieser äußerst vagen Basis stehen den Projektierern bereits einige Grundstücke im Hinterfeld zur Verfügung. Die mit einer Grundstückspacht einhergehenden Risiken bei Projekten mit Windkraftanlagen müssen den potentiellen Verpächtern zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Vorverträge nicht vollständig bewusst gewesen sein. Ob hier unzureichend informiert wurde, bleibt ungewiss. Eine Überprüfung der unterzeichneten Vorverträge durch geeignete Rechtsanwälte ist aber jederzeit im nachhinein möglich.
Bis dato wurde das Vorhaben nur grob vorgestellt und so ist derzeit immer noch nicht bekannt, welcher Anlagentyp mit welcher Gesamthöhe zum Einsatz kommen soll. Um dennoch einen Eindruck von den geplanten Anlagen in unserem Landschaftsbild zu bekommen, haben wir erste Visualisierungen erstellt. Es wird hierbei von einer Anlagenhöhe von 200 Metern ausgegangen. Die Visualisierung verschiedener Ansichten von Rockenberg, Oppershofen und Steinfurth können zum Vergrößern angeklickt werden.

Rockenberg

HFR-002-660 - Norbert Röstel

Blick aus nord-westlicher Richtung über Rockenberg hinweg ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

HFRG-003-660 - Norbert Röstel

Blick von Griedel kommend über Rockenberg hinweg ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

ROCK-011-660

Blick aus Rockenberg vom Schützenstein ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

HFRG-002-MT-660

Der Main Tower in Frankfurt hat ohne Sendemast eine exakte Höhe von 200m

HFRE-003-660 - Norbert Röstel

Blick von Rockenberg Siemensstr. ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

Oppershofen

HFOR-012-660

Blick von Oppershofen Rosenstr. ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

HFOSS-004-660 - Norbert Röstel

Blick von Oppershofen Södler Str. ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

HFOS-013-660

Blick von Oppershofen St.-Annabergstr ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

OPP-001-660

Blick aus westlicher Richtung über die Wetter hinweg auf Oppershofen mit den drei geplanten WKA’s

Steinfurth

HFS-002b-660 - Norbert Röstel

Blick aus süd-westlicher Richtung über Steinfurth hinweg ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s

HFS-012-660 - Norbert Röstel

Blick vom NBG “Mörler Grund” in Steinfurth hinweg ins Hinterfeld mit den drei geplanten WKA’s


Bürgermeister Manfred Wetz wollte die Vorstellung der Planungen im Ältestenrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen. Aufgrund des Widerspruchs einzelner Fraktionen wurde jedoch darauf bestanden, dass dieses Thema mit weitreichenden Folgen für die Gemeinde,  in einer öffentlichen Ausschusssitzung präsentiert werden soll. Auch wenn die Öffentlichkeit hier kein Rederecht haben wird, so kann nun doch jeder Bürger selbst erfahren, welchen Sachstand das Vorhaben inzwischen erreicht hat. Da das Thema Weiterausbau der Windkraft inzwischen von vielen als sehr kritisch angesehen wird, fordern wir als Bürgerinitiative “Gegenwind-Wetterau” eine Bürgerversammlung zu diesem so heiklen Thema, damit hier auch die Bürger zu Wort kommen können.

Da mit einem großen Interesse der Bevölkerung gerechnet werden muss, sollte die Gemeinde überlegen, ob es nicht sinnvoll erscheint, einen größeren Saal als den in der Burg Rockenberg für die Ausschusssitzung zu wählen.

Bei der Vorstellung der geplanten Windkraftanlagen für das Hinterfeld in Oppershofen bleibt zu beachten, dass die in der Stellungnahme der Gemeinde Rockenberg (Vollständiges Protokoll hierzu vom 14.04.2014) zum Flächennutzungsplan verabschiedeten Kriterien auch hier Bestand haben. So wurde von der Gemeinde darin gefordert, dass

  • mindesten 1.500 Meter Abstand zwischen den Windkraftanlagen und der Wohnbebauung eingehalten werden müssen,
  • eine Windmessung im Vorfeld zu erfolgen hat und
  • ein Wirtschaftlichkeitsnachweis zu erbringen ist.

Zudem muss sich die Gemeinde darüber im Klaren sein, dass es zu einer nicht unerheblichen Wertminderung der Grundstücke der Bürger und Gemeinde kommt, bis hin zur Unverkäuflichkeit. Die Gemeinde wird zudem an Attraktivität für junge Familien verlieren, die bewusst den ruhigen ländlichen Raum mit einer intakten Natur als Lebensraum suchen.

Dass der Betrieb von Windkraftanlagen bei uns in der Wetterau unwirtschaftlich sein wird, haben die OVAG und die MihEG bereits bei einer gemeinsamen Ausschusssitzung der Gemeinden Rockenberg und Wölfersheim am 08.04.2013 in Oppershofen (Vollständiges Protokoll mit Vortragsfolien vom 08.04.2013) öffentlich verkündet. Bei dieser Veranstaltung waren zudem schon Bürgermeister Manfred Wetz, Gemeindevertreter und Bürger aus Rockenberg anwesend. Das Thema der fehlenden Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen bei uns in der Region sollte daher schon hinreichend bekannt sein.

Diethardt Stamm (MihEG) sagte auf einer Informationsveranstaltung in Schotten im Sommer 2014, dass Windkraftanlagen derzeit erst ab einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von weit mehr als 6m/s wirtschaftlich arbeiten können. Diese Aussagen decken sich mit den Berechnungen von Matthias Kropp, der eine Wirtschaftlichkeit erst ab 6,8 m/s erwartet.